

Eine Kulturinitiative in Salzburg fördert die Besetzung des öffent-
lichen Raums durch Kunst auf Litfaßsäulen.
LED-Installationen zeichnen virtuell die Bewegungsströme der Pas-
santen nach, Flüchtlinge nehmen Stellung, geben Statements ab, zeigen
Gesicht. Ein Putzlappen „wischt“ Spuren der Stadt auf und entblößt
zugleich, Kultur-Boxing im doppelten Sinn findet statt, als Match von
Kunst gegen gesellschaftliche Konvention: Dies alles sind Projekte der
Initiative „Rundherum – ein Hingucker, Kunst auf Salzburger Litfaß-
säulen“, die 2016 bereits zum dritten Mal stattgefunden hat.
Es ist eine Initiative der Progress Werbung und des Kulturbeirats Salz-
burg. Dessen Vorsitzender Dr. Werner Thuswaldner, langjähriger Lei-
ter der Kulturredaktion der Salzburger Nachrichten, Autor und Kunst-
kenner konstatiert: „Den öffentlichen Raum künstlerisch besetzen
mit Mobiliar, das normalerweise der Reklame und der Werbung dient.
Das ist der Ansatz gewesen – und das Prinzip bewährt sich: Konfron-
tation und gleichzeitig Einladung zur Interpretation, Kunst lädt
Öffentlichkeit ein. Und Öffentlichkeit, der Bürger, agiert und reagiert.“
Im vergangenen Jahr hat die Jury fünf Projekte ausgewählt, die sich
alle auf „Spurensuche“ begeben und Stadtidentitäten neu herstellen
wollen. Sie präsentieren sich an Litfaßsäulen an prägnanten Stand
orten der Stadt.
Die Kultur-, Bildung- undWissensabteilung der Stadt Salzburg, reprä-
sentiert durch Mag. Dagmar Aigner, und die Kulturabteilung des
Landes Salzburg, vertreten durch Dr. Dietgard Grimmer, haben die
Aktion „Rundherum, ein Hingucker“ gemeinsammit den Künstlern
eröffnet. „Wir sind glücklich, das wir mit unseren Projekten in der
Öffentlichkeit sind“ so der allgemeine Tenor. Die Progress Werbung
stellt dafür ihre Säulen gern zur Verfügung. Kulturvermittlung sei Teil
des unternehmerischen Selbstverständnisses, heißt es dazu vom
Medien-Partner der Initiative. „Wir wollen den Dialog mit dem
Bürger. Out of Home ist öffentlicher Diskurs.“
Rundherum ein Hingucker
Aktive Förderer von Kunst im öffentlichen Raum: Fred Kendlbacher,
Dominik Sobota (beide Progress, im Bild links), Dietgard Grimmer
(Kulturabteilung Land), Werner Thuswaldner (Kunstbeirat),
Dagmar Aigner, Elke Schmitz (Kulturabteilung Stadt) mit den Preis-
trägerInnen 2016 der Initiative „Rundherum ein Hingucker“.
„BuntRaum“ von Robert Praxmarer und Thomas Layer-Wagner.
„Kunstboxen“: Ina Loitzl schickt Frauen symbolisch in den Ring.
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OOH!–Fokus