OOH-Magazin Ausgabe 2 - 2022

Strom braucht – er zeigt die Verkehrverbindungen an und informiert über ankommende Busse oder Bahnen. Die Lichtfrequenzen sind angenehm für den Menschen, locken aber weniger Insekten an. VideoScreens auf beiden Wänden spielen auf der einen Seite Werbung ab, auf der anderen kann man Stadtinformationen, Unwetterwarnungen und ähnliches aufschalten. Außerdem ist ein Filtersystem installiert, das die Umluft einsaugt, reinigt und in der Halle für eine saubere Atmosphäre sorgt, mitten im dreckigen Straßenverkehr. Also das Beste aus allen Welten. Mit diesem Ausblick endet die Ausstellung? GROHNERT: Nicht ganz. Direkt gegenüber sind unsere ältesten Reiseplakate, sodass man diesen Sprung von der Gegenwart in die Vergangenheit noch mal kurz nacherleben kann. Und ganz am Schluss, wenn wir über die gesamte Ausstellung hinweg gelernt haben, wie toll Plakate sind, sehen wir eine Riesentapete an der Wand. Und da sind ein paar 100 Fotos drauf, die zeigen, wie überall in der Welt mit dem Schild „Plakate ankleben verboten“ umgegangen wird. Ist „We want you!“ noch eine Plakat- oder schon eine OOH-Ausstellung – auch mit Blick auf die modernen digitalen Medien? GROHNERT: Unsere Ausstellung fängt in den 1780er Jahren an und endet mit einem Plakat von 2021, das Plakat zieht sich also komplett durch. Die digitale Zeit ist nur ein kleiner Teil in diesem ganzen Bereich, ein Ausblick in die Zukunft, der sich dann auch digital darstellt. Und es ist ja auch nicht so, dass die Digitalität draußen das Plakat ersetzt hat oder dass das Digitale einen unbegrenzten Durchmarsch hat – Plakate sind nach wie vor gefragt. Interview: Karin Winter Was kommt, was bleibt: Hier können Besucher eigene Gedanken zum Plakat hinterlassen. 21 OOH!–Fokus

RkJQdWJsaXNoZXIy MTMyMzYy