OOH-Magazin Ausgabe 4 - 2021

digitale und mobile Möglichkeiten, die richtigen Kommunikationsräume und Aussenwerbeformate geografisch genau zu wählen. Aktuell ist Programmatic Digital Out of Home (PDOOH) eine im öffentlichen Raum grundsätzlich noch junge Disziplin, die aber unglaublich rasch an Boden gewinnt. Gerade entdecken immer mehr Online- und Digitalprofis die Vorteile einer öffentlichen Präsenz ihrer programmatischenWerbung und beginnen ihre Kampagnen damit erfolgreich zu optimieren. Thomas Macho sagt: „Die wichtigsten Pluspunkte sind garantierte Visibilität, hochwertige und relevante Umfelder, Flexibilität, Brand Safety und nachweislich die Größe der Screens, welche deutlich höhere Emotionalisierung ermöglichen. PDOOH leistet auf praktisch jeder Stufe des Marketing- und Salesfunnel einen wertvollen Beitrag zum werblichen und wirtschaftlichen Erfolg.“ Beratung und lokale Kenntnisse wichtiger denn je „Die Vielfalt der Werbetreibenden, Kommunikationszielen und Kommunikationsräumen bedingt ein hohes Maß an Kompetenz in der Beratung“, erklärt Ursulina Stecher und sagt weiter: „Wir beraten beispielsweise sowohl die lokale Politikerin, die mit einer Plakatkampagne exakt entlang ihrer Dorfgrenze für die Wahl in den Gemeinderat werben will, als auch große Agenturen, die ihre internationalen Brandingkampagnen schweizweit standortspezifisch und programmatisch buchen wollen.“ Vom Effekt der gefühlten Nähe profitieren Einig sind sich Ursulina Stecher von Clear Channel Schweiz und Thomas Macho von APG|SGA darüber, wie vielseitig analoge und digitale Aussenwerbestrategien in Bezug auf Proximity umgesetzt werden können. Wenn Proximity bereits in der Mediaplanung berücksichtigt werde, könne der Effekt der gefühlten Nähe und Vertrautheit in der Kreation sogar zusätzlich verstärkt und beschleunigt werden. Dies machten sich kürzlich verschiedene Werbetreibende zu Nutze. Nachfolgend stellen wir drei der standortspezifischen Proximity-Kampagnen vor. Glarner Schabziger: Bekanntheit über die Region hinaus Der Glarner Schabziger ist das älteste Markenprodukt der Welt und wird seit 558 Jahren hergestellt. Und so riecht er auch. Der Geruch des Frischkäses polarisiert. Ziel der Kampagne war deshalb einerseits die Steigerung der Bekanntheit der lokalen Glarner-Schabziger-Produkte über die bestehenden Liebhaberkreise im Kanton Glarus hinaus. Andererseits sollte das nationale Publikum dazu animiert werden, sich selbst eine Meinung zum Geschmack des Glarner Schabzigers zu bilden. Die Kampagne stand darum unter der Leitidee „Lieb es oder lass es“ und wurde standortspezifisch auf Plakaten und DOOH außerhalb des regionalen Einzugsgebietes gebucht. Vitamin Well: Für mehr Vitamine in den Städten „Wake up Zürich“ oder „Stay fresh in Bern“: Eine standortbasierte Plakatkampagne warb für das Schweizer Vitaminwasser Vitamin Well von Trivarga. Dabei wurde in eingängiger Weise mit dem Namen der Geschmacksvariante und dem Standort der Werbung gespielt. Vitamin Well ist vor fünf Jahren auf dem Schweizer Markt lanciert worden und etablierte sich in dieser Zeit laut eigenen Angaben „als erfolgreichstes Vitaminwasser“. Die hohe Markenbekanntheit wurde mit dieser ersten Out of Home-Kampagne bei der urbanen Bevölkerung in den größten Schweizer Städten gestärkt und weiter ausgebaut. Conservation International: Think global, act local Anlässlich der COP26 in Glasgow brachte die Non-Profitorganisation Conservation International die Klänge der Natur weltweit auf die Straßen – auch in der Schweiz. Es ging darummit einer DOOH-Kampagne lokal allen Verantwortlichen vor Ort zu zeigen, was wir alle verlieren, wenn wir die Natur nicht schützen. Auf der ganzen Welt wurden dann Passantinnen und Passanten eingeladen inne zu halten und mittels QR-Code verschiedenen Klanglandschaften der Natur zuzuhören – vom Amazonas-Regenwald bis zur südafrikanischen Savanne, von den Bergen Südostasiens bis zumNordpazifik. Die Botschaft: „Wenn wir nicht in unserem direkten Umfeld in die Eindämmung der Naturzerstörung investieren, werden wir die globale Klimakatastrophe nicht abwenden können.“ Nadja Mühlemann, AWS Schweiz 2: Vitamin Well spielt mit dem lokalen, umgangssprachlichen Standort „Vitamine für Winti“ – hier für die Stadt Winterthur. 3: Exotische Klänge: Auf der ganzen Welt wurden Menschen eingeladen, per QRCode zu lauschen und vor Ort die globale Umwelt zu schützen. 41 OOH!–Trends & Innovationen Schweiz

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