OOH-Magazin Ausgabe 1 - 2021

Die Geschäftsführer der österreichischen Aussenwerbeunternehmen ziehen Bilanz zum wohl außergewöhnlichsten Geschäftsjahr der jün- geren Geschichte. Ihr Fazit: 2020 konnte im Ergebnis positiv abge- schlossen werden. 2021 hat angesichts nach wie vor schwieriger Rah- menbedingungen ähnlich anspruchsvoll begonnen, mit der Hoffnung auf Stabilisierung zur Jahresmitte hin. „Mit der Vorgabe der österreichischen Bundesregierung im Frühjahr 2020, dass es nur drei wenige Gründe gibt das Haus zu verlassen, wurde Aussenwerbung quasi über Nacht die Geschäftsbasis entzogen“, analysiert Gewista-CEO Franz Solta. „Diese Maßnahmen“, so Solta weiter, „schlugen bei der Gewista im zweiten Quartal letztlich mit einem Umsatzrückgang von rund 50 Prozent zu Buche. Der Herbst und das dritte Quartal haben sich deutlich stabilisiert, mit nur mehr minus 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Mit einer wirklich tollen Performance konnten wir das Geschäftsjahr mit circa minus 20 Prozent abschließen, was angesichts der Umstände eine Sensation ist. Im Endeffekt verdanken wir es unserem breit gefächer- ten Produkt-Portfolio, dass wir Rückgänge wie bei DOOH imU-Bahn- Bereich durch andere Medien wie auch dem klassischen Plakat weit- gehend kompensieren konnten. Ambitionierte Vorhaben für 2o21 Ungeachtet der Entwicklung der äußeren Gegebenheiten haben wir für 2021 ambitionierte Vorhaben. Erstens ist das VIOOH, die pro- grammatische Planungs- und Handelsplattform für Aussenwerbung, bei der automatisierter Einkauf, dynamische Content-Ausspielung und in Zukunft auch der programmatische Handel des digitalen Inventars ein Thema sind. Die zweite Innovation heißt Game – eine Buchungsplattform für analoge Aussenwerbemedien, und drittens ist es der Launch von OSA NEU, unserem neuen Audience Measure- ment-Tool, das künftig via Mobilfunkdaten Frequenzzahlen auf Stun- denbasis bieten kann. Alles in allem geht es bei der Gewista im neuen Jahr um die digitale Transformation! Ein Bestandteil davon ist auch der Ausbau unseres digitalen Portfolios, mit demwir in acht von neun Landeshauptstädten vertreten sein werden. Ein Projekt, über das ich mich besonders freue, ist die Digitalisierung von Shopping-Malls, mit der wir Mitte des Jahres starten werden.“ Vertrauen in die Effizienz von Out of Home Fred Kendlbacher, Geschäftsführer der Progress Werbung : „Die Out of Home-Branche kann trotz der Corona-Pandemie positiv und hoff- nungsvoll in die Zukunft blicken. Nach den unterschiedlichen Lock- downs wird 2021, darin sind sich die meisten Market-Researcher einig, ein Wachstumsjahr für Out of Home sein, insbesondere für digitales Out of Home. Ein weiterer Trend zeichnet sich ab: Die Glokalisierung. Immer stärker nutzen lokale Outlets und Unternehmen angesichts der Konzentration auf das Umfeld Out of Home als präferierten Wer- beträger. Hier bietet Digital Out of Home zudem den Vorteil, sekun- denschnell und Just-in-Time auf neue Anforderungen von Kunden zu reagieren, Produktionskosten zu senken und insgesamt noch aktu- eller und punktgenauer zu sein. Deshalb haben wir bereits 2020 ein eigenes digitales Out of Home Portfolio geschaffen, das unterschied- liche Werbemedien umfasst: Haltestellen, Altstadt Parkgaragen, Mega- boards an Ein- und Ausfahrtsrouten an der Autobahn und mobile digitale Werbeträger, die flexibel eingesetzt werden können. Gleich- zeitig expandieren wir weiter: Bis Ende des Jahres 2021 werden wir ein flächendeckendes Digital Out of Home-Netz in ganz Westöster- reich, das heißt in Salzburg, Tirol und Vorarlberg anbieten können." Dieter Weber, CEO des Ankünder : „2020 hat im Anschluss an ein hervorragendes Ankünder-Jahr gut begonnen. Die Aussenwerbung erlebte bislang jährlich steigende Reichweiten und Umsatzzahlen, dann kam im März ein Break. Die Leute waren vermehrt zu Hause mit dem Resultat, dass Aussenwerbung verglichen mit anderen Medien starke Einbußen hatte. Das hat sich aber bald wieder beruhigt, sodass wir ab Juni ähnlich wie schon 2019 wieder einen Aufschwung erlebten. Wir haben in dieser Zeit unser digitales Netz verdichtet, den Hauptplatz zu 100 Prozent digitalisiert und am Ausbau der Angebote rund um Transport Media – einem jährlich wachsenden Bereich – gearbeitet. Die Mobilität der Menschen bleibt das Top-Thema. Mit den neuen Messmethoden im Rahmen von OSA und dem Fokus auf den OSA-orientierten Qualitätsausbau der Standorte liefern wir genau jene Netze, die die Wirtschaft braucht, um die Konsumenten groß- flächig und reichweitenstark zu erreichen.“ Megabaord-Geschäftsführer Michael Januskovecz : „Es ist uns 2020 trotz Corona gelungen positiv zu bilanzieren. Dies liegt vor allem an Die Stadt Salzburg und das Rote Kreuz erheben Distanz zur neuen Nähe – auf klassischen und digitalen City Lights, Plakaten, A-Ständern, Dreieckständern, Infoscreens, Stromkästen und Sonderumsetzungen macht die OOH-Kampagne im Corona-Jahr ebenso anschaulich wie reich- weitenstark auf die Verantwortung jedes Einzelnen aufmerksam. (Foto: Uwe Brandl) 37 OOH!–Markt & Zahlen Österreich

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