OOH-Magazin Ausgabe 3 - 2020

Hückelhoven; sie hat bereits für RBL Media in Leipzig Wartehallen mit Dachbegrünung geliefert und sich mit dem Produkt deutschland- weit einen Namen gemacht. Am 1. Juli vergangenen Jahres stellte das Unternehmen das erste der umweltfreundlichen Häuschen auf, inzwi- schen sind es mehr als 450 Stück. Bernd Kloes, Geschäftsführer der Firma, berichtet von einer hohen Nachfrage, insbesondere von kleinen und mittelgroßen Städten und Gemeinden. Sie alle sind beeindruckt von demNutzen, den die Häus- chen bieten: Man kann darauf werben und gleichzeitig etwas Gutes für die Umwelt tun. Kloes hat versucht, dies in Zahlen zu fassen: Eine begrünte Dachfläche von 6,65 Quadratmetern absorbiert etwa 20 bis 23 KilogrammCO2 im Jahr. Darüber speichern die versiegelungsfreien Flächen etwa 50 Prozent des Regenwassers, verhindern dadurch das Aufheizen der darunter liegendenWartebereiche und tragen überdies zur Entlastung von Kanalisation und Kläranlagen bei. So gesehen kann es eigentlich nur eine Frage der Zeit sein, wann weitere Städte auf das grüne Wartehaus-Modell umsteigen. Riesenposter verwandelt Abgase in Frischluft Auch andere Anbieter arbeiten an umweltfreundlichen Werbekon- zepten. Bei Outside Media, Vermarkter von Riesenpostern, können die Kunden ihre Werbebotschaft auf ein neuartiges Textil drucken, das abgasgeschwängerte Luft in gesunde Atemluft verwandelt (Name: The Breath). Bei dem Reinigungsprozess wird die natürliche Bewe- gung der Luft genutzt, wobei eine Carbonschicht die verschmutzten Moleküle absorbiert. Erster Kunde, der dies nutzte, war Seat. Das Unternehmen brachte im Juli vergangenen Jahres in München ein Riesenposter an und positionierte sich damit gleich als junge, inno- vative und umweltfreundliche Automarke. Der Abbinder auf dem Poster lautete passend: „Working on future urbanity“ (Mediaagentur: PHD Germany). Ein weiteres Beispiel sind die CoolLiteBoards vom Ambient Media- Anbieter Inovisco. Die in vier Meter Höhe angebrachten Plakatrah- men sind nachts hinterleuchtet. Für den nötigen Strom sorgt eine eingebaute Solartechnik, weshalb die Werbeträger auch dort installiert werden können, wo weit und breit kein Elektroanschluss ist. Dass Kampagnen für Nachhaltigkeit punkten können, selbst wenn der Werbeträger nicht zur nachhaltigen Spezies zählt, zeigte kürzlich ein DOOH-Auftritt in London. Auf einem riesigen Screen des Aus- senwerbers Ocean Outdoor lief ein imAuftrag der Plastic Soup Foun- dation entwickeltes Spiel. Passanten konnten daran mit ihrem Smart- phone teilnehmen und über eine App ein Müllsammelboot steuern, das Plastikabfälle auf demMeer einsammelt. Über den CO2-Abdruck der Kampagne ist nichts bekannt. Gleichwohl dürfte dieser Auftritt zumindest für ein großes Umweltproblem sensibilisiert haben. Helmut van Rinsum Die Plastic Soup Foundation nutzt einen großen DOOH-Screen von Ocean Outdoor in London um Passanten für den Umweltschutz zu sensibilisieren: via App steuern sie ein Boot, um Plastikmüll aus dem Meer einzusammeln. 28 OOH!–Strategie & Planung Deutschland

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