es sich um eine erweiterte Definition von Produkten handeln, beispielsweise um Unterstützung gesellschaftspolitischer Kampagnen – immer vor dem Hintergrund einer demokratisch bestimmten Gesellschaft. Werbung steht dabei mitten in der Auseinandersetzung um teilweise durchaus widersprüchliche gesellschaftliche Postulate wie Nachhaltigkeit, Ökobilanz, Tierwohl, Wohlstand und so weiter. OOH!: Wie können Werbebranche auf der einen und Politik/ Gesellschaft auf der anderen Seite zu einem gemeinsamen Verständnis finden? MATSCHKE: Im interdisziplinären Austausch, unter Berücksichtigung des jeweiligen institutionellen Selbstverständnisses, Aufgabenportfolios einerseits und dem Commitment auf ein gemeinsames Aushandeln, mit dem Ziel des Erhalts unserer liberalen demokratischen Gesellschaft und Marktwirtschaft. Interview: Karin Winter Der Beirat für Chancenvielfalt Am 9. Mai dieses Jahres hat sich der vom Fachverband Aussenwerbung (FAW) initiierte und gegründete Beirat für Chancenvielfalt offiziell konstituiert. Seine Arbeit konzentriert sich auf den Schutz der Meinungsäußerung im öffentlichen Raum und die Gestaltung der dort veröffentlichten Inhalte auf Basis gesetzlicher Bestimmungen und gesellschaftlicher Bedarfe. Dabei übernimmt Out of Home gleichermaßen Verantwortung und Vorbildfunktion für diskriminierungsfreie, vielfältige und nachhaltige Kommunikation im öffentlichen Raum. Auf dieses Ziel wirkt der Beirat für Chancenvielfalt aktiv hin. Zu seinen Aufgaben gehört die Analyse gesellschaftlich relevanter Aspekte in der öffentlichen Diskussion um diskriminierende Werbung im öffentlichen Raum wie auch die Analyse der politischen, rechtlichen und kommunikativen Rahmenbedingungen. Der Beirat spricht zudem Empfehlungen aus – für das Agieren des Verbands im Dialog mit Kommunen und Interessensgruppen ebenso wie für das unternehmerische Agieren der Anbieter. In einem „Manifest“ wird der FAW-Standpunkt für diskriminierungsfreie Werbung festgehalten. Ich unterstütze den Beirat für Chancenvielfalt, weil die freie Meinungsäußerung ein hohes, demokratisches Gut ist. Dabei übernimmt Out of Home gleichermaßen Verantwortung und Vorbildfunktion für diskriminierungsfreie, vielfältige und nachhaltige Kommunikation im öffentlichen Raum. Die Aufgabe des Beirats ist es, diese Werte zu sichern und auch einzufordern. Dr. Freya Amann, Leiterin Kommunales und Stadtentwicklung Bayern bei Ströer Deutsche Städte Medien GmbH, Mitglied im Beirat für Chancenvielfalt Reinhören: Hier geht es zum FAW-Podcast mit Dr. Ursula Matschke und Host Kai-Marcus Thäsler über den aktuellen Diskurs der politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Interessensgruppen. 27 OOH! – Trends & Innovationen Deutschland
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