OOH-Magazin Ausgabe 4 - 2023

Ökologische und ökonomische Produktion Die Investition in energieeffiziente Technologien lohnt sich im Bereich DOOH ebenso wie bei der Beleuchtung von klassischen Werbeträgern. Und sie rechnet sich bereits in der Produktion. Auch beim Druck von Plakaten braucht es zum Energiesparen einen modernen Maschinenpark ebenso wie ein effizientes Energiemanagement über den gesamten Prozess: „Ressourcenschonung ist bei uns von jeher relevant – nicht erst seit die Klimakrise zu einem beherrschenden Thema wurde“, so bringt Stephan Ellerhold, Vorstand der Ellerhold AG, den Nutzen auf den Punkt: „Weniger Ressourcen zu verbrauchen – weniger Papier, weniger Farbe, weniger Energie – heißt auch kostengünstiger zu produzieren.“ Aus Sicht von Stephan Ellerhold eine Win-WinWin–Situation: „Ressourcen zu schonen, ist gut für das Klima, für uns als Unternehmen und für die Kunden”. Den Nachhaltigkeits-Nachfragen von Kunden sind bei der Plakatproduktion indes (noch) Grenzen gesetzt: Klimazertifizierte Papiere gibt es zwar fast wie den sprichwörtlichen Sand am Meer. Echte, recycelte Post-Consumer-Papiere aber stehen nicht in ausreichendem Maße zur Verfügung und sind dementsprechend teurer. Staudigl-Druck hat Grün als Hausfarbe – was durchaus als Ansage zu verstehen ist: Rund 400.000 Allwetterplakate werden hier pro Jahr klimaneutral gedruckt. „Gerade wir Drucker haben in den letzten Jahren sehr viel dafür getan, dass die Produktion ökonomischer und ökologischer wird“, sagt Helmut König, Key Account Manager bei Staudigl-Druck. Das fängt mit diversen Umweltsiegeln beim großen Ganzen an und reicht bis ins Detail, mit mineralölfreien OffsetFarben und Pigmenttinten auf Wasserbasis im Digitaldruck. Ein weiteres Beispiel von Helmut König: Ältere Druckmaschinen haben zum Einrichten auf einen neuen Job noch extrem viel sogenannte Makubogen gebraucht – und somit wertvollen Rohstoff verbraucht. Die neue Technologie benötigt dagegen nur ein Drittel der Einrichtebogen. „Und dies ist nur ein Beispiel von vielen, wie ökonomische Effizienz der Ökologie hilft“, so König. Städte bei ihren Klimazielen unterstützen Wie die Unternehmen der OOH-Branche haben auch die Städte ambitionierte Klimaziele. Während die Unternehmen sich diese Ziele selbst setzen können, sind die des Landes und der Kommunen im internationalen Klimaabkommen festgelegt: 55 Prozent CO2-Reduktion bis 2030 (im Vergleich zu 2019). Die Ziele der großen Aussenwerber, die mittlerweile fast ausnahmslos umfangreiche Umweltstrategien vorgelegt haben, sind zum Teil noch höher gesteckt. Der Vorteil der Vorreiterrolle der Branche für die Kommunen: Die Standorte der OOH-Unternehmen wie auch die Standorte ihrer Werbeträger leisten einen Beitrag dazu, dass die Kommunen die gesetzten Klimaziele erreichen können. Wer Ausschreibungen und neue Flächen gewinnen will, muss liefern. „Wir haben jüngst im Rahmen einer gewonnenen Ausschreibung erneut erfahren dürfen, dass Städte einen sehr hohen Anspruch haben, ihre Städte nachhaltig und lebenswert zu gestalten“, betont Guido Bliss. Wohl auch deshalb wird die Zukunft von OOH noch „grüner“, oft im wahrsten Sinne des Wortes. Zwar gibt es mittlerweile auch Plakate, die dank ihrer Beschichtung die Luft reinigen, aber die für die Öffentlichkeit am besten sichtbaren Projekte sind die Vertical Gardens und die Gründächer für Fahrgastunterstände. Sie schaffen, gepaart mit den EnergieRundum klimafreundlich: begrünte Wartehalle mit Photovoltaik und Feinstaub-Filter. Die neue „grüne Lunge“: Vertikale Gärten helfen Städten die Klimaziele zu erreichen. 20 OOH! – Fokus

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