OOH-Magazin Ausgabe 4 - 2023

fragen seit ein paar Jahren explizit unsere grünen Materialien nach, die Buchungen der Vertical Garden-Standorte haben sich rasant entwickelt.“ Ressourcen sparen, Geld sparen „Energiesparen ist unsere beste Energiequelle.“ Diesen Werbeslogan rief das Wirtschaftsministerium in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts aus – zu einer Zeit, in der CO2 für die meisten nur ein Gas war, das Menschen ausatmeten und Bäume wieder in Sauerstoff umwandelten. Angesichts des Klimawandels – und der bis vor kurzem steigenden Strom- und Gaspreise – erlangt der Slogan eine ungeahnte Aktualität. Und die OOH-Branche ist beim Energiesparen vorne mit dabei, weil sich die nicht verbrauchten Kilowattstunden gleichermaßen positiv auf die Klimabilanz und die Kostenstruktur auswirken. Beispiel Ströer: Mit der eigenen Entwicklungsabteilung arbeitet man dort seit Jahren an Effizienzsteigerung und Energieeinsparung im Bereich der digitalen Medien. „Sämtliche stromeinsparenden Maßnahmen legen wir auf alle digitalen Werbeträger um“, erläutert Annina Bleek. Dies betrifft beispielsweise den Einsatz verbesserter LED-Technik, individuell geregelte Helligkeit der Bildschirme in Abhängigkeit von den umgebenden Lichtverhältnissen, Herunterfahren der Geräte in Nachtzeiten sowie eine angepasste Steuerung der Farbkontraste. All diese und weitere Maßnahmen reduzieren nicht nur den Stromverbrauch, sondern verlängern gleichzeitig die Lebensdauer der digitalen Werbeträger signifikant. Energiesparen ist die eine Facette des Themas, Energie selbst zu produzieren eine weitere. So konnte die awk Aussenwerbung beispielsweise 2022 mithilfe der hauseigenen Photovoltaik-Anlage mehr als 100 Tonnen CO2 vermeiden. Neben der Einspeisung des Solarstroms in das öffentliche Netz wird der Strom auch direkt von der Firmengruppe verbraucht. Versorgt werden so auch die E-Ladesäulen für die firmeneigene Fahrzeugflotte. „Aufgrund der positiven Erfahrungen sind wir aktuell in der Planung, unsere ökologische Stromversorgung auf unserem Firmengelände mit einer zusätzlichen Photovoltaik-Freiflächen-Anlage weiter auszubauen“, kündigt awk-Geschäftsführer Jochen Gutzeit an. Auch Werbeträger, die sich selbst mit Strom versorgen, haben Trend- und Einsparpotenzial. So hat blowUP media im September in Berlin erstmals Photovoltaiktechnik an einem RiesenposterStandort eingesetzt. Das 600 Quadratmeter große würfelförmige Riesenposter „The Cube“ am Ku’- damm wurde von LED-Strahlern beleuchtet, die ausschließlich mit Solarenergie betrieben wurden. Innovative LED-Beleuchtungstechnik senkte dabei den Stromverbrauch um rund 80 Prozent. Innovative Ganzsäulen, die autark mit Photovoltaik zum Kriseninformations-Medium ausgebaut werden, sind derzeit im Loewe-Zentrum „Emergencity“ der TU Darmstadt in der Entwicklung (OOH! 1/2023). Und in Leipzig hat RBL Media alle 900 Fahrgastunterstände entweder mit Gründach oder einer Solaranlage ausgestattet. Und nicht nur RBL und awk, sondern die gesamte OOH-Branche stellt sukzessive ihre Service- und Wartungsflotten auf E-Mobilität um. Bei Wall geht man noch einen Schritt weiter. Durch die Optimierung von Transport- und Fahrrouten mithilfe von Künstlicher Intelligenz erwartet man sich hier deutliche Effizienzsteigerungen – aus Sicht von Nathalie Bordier „das für die Nachhaltigkeit in nächster Zeit bedeutendste interne Projekt“. Begrünte Wartehalle von RBL Media: gut für die CO2-Bilanz, gut für die Insekten. Der „Cube“: blowUP Media installiert Riesenposter mit integrierter Photovoltaik-Anlage. 19 OOH! – Fokus

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