OOH-Magazin Ausgabe 4 - 2023

stehenden, weiteren Formen der Kommunikation, die auf unseren Medienträgern stattfinden kann, enorme Wettbewerbsvorteile. Zudem sind wir in der Lage, hier erstmalig das Bedürfnis von vielen zu stillen: Kommunikation analog und digital verschmelzen zu lassen. DOOH bietet das auf natürliche Weise an. Das gilt es zu nutzen und klar zu positionieren. OOH!: Welche Ziele haben Sie sich als FAWPräsident für die nächsten Monate gesteckt? Wo ist es wichtig, die Branche voranzubringen? STOTZ: Die Ziele setzen wir uns im FAW gemeinsam und gemeinsam wollen wir das Momentum der Digitalisierung und die Vorteile, die dadurch für die Aussenwerbung entstanden sind, besser und vor allem schneller nutzen. Daran werden wir in den verschiedenen Arbeitsgruppen intensiv arbeiten. OOH!: Welches To-Do steht ganz oben auf Ihrer Liste? STOTZ: Der Medienmarkt ändert sich, die traditionellen Gattungen kämpfen mit den Auswirkungen des veränderten Medienkonsums. Unsere Gattung hat im Gegensatz dazu sehr gute Antworten und Lösungen, insbesondere, wenn wir die Medienträger multifunktional und mit allen technischen Möglichkeiten sehen und einsetzen. Wir müssen hier aber besser und schneller in der Umsetzung werden. OOH!: Wo sehen Sie die größten Baustellen? STOTZ: Ich sehe vor allem die Chance gemeinsam aktiv zu werden, um den Fachverband und die Aussenwerbung weiter nach vorne zu bringen. OOH!: Sie sind der Aussenwerbebranche seit vielen Jahren verbunden. Mit welchen großen Trends rechnen Sie für 2024? STOTZ: Uns werden weiterhin die drei großen Trends Urbanisierung, Digitalisierung und Nachhaltigkeit begleiten. Immer mehr Menschen leben in Städten und die Urbanisierung wird weiter zunehmen. Eine urbane Resilienz macht Städte zukunftsfähig. Die erfolgten Anpassungen für die neue ma 2023 Out of Home tragen der Dynamik von Mobilität im öffentlichen Raum Rechnung. Die neuen Leistungswerte führen zu einem besseren Preis Leistungsverhältnis für OOH, was sich hoffentlich positiv auf die Nachfrage auswirken wird. Über die Digitalisierung haben wir bereits gesprochen. Während sie für die anderen klassischen Medien eher eine Herausforderung ist, weil andere neue Marktteilnehmer entstehen, ist sie für OOH eine große Chance. Und Nachhaltigkeit ist ohne Zweifel das Thema unserer Zeit. Die Medienbranche muss sich in diesem Punkt ihrer Verantwortung bewusst sein. OOH ist hier diesbezüglich einer der Vorreiter in der Branche und bietet bereits Produkte und Leistungen an, die einen zusätzlichen ökologischen und gesellschaftlichen Beitrag erbringen. Darüber hinaus kann OOH klassische Mediapläne deutlich effizienter im Verbrauch von CO2 bei gleicher Leistung gestalten. Diesen Vorteil im Vergleich zu anderen Medien gilt es noch stärker herauszuarbeiten und damit den Kunden die Chance zu geben, auch im Rahmen ihrer Kommunikation nachhaltiger zu werden und ihren Carbon Footprint zu verbessern. OOH!: Viele Experten am Markt sehen die weitere wirtschaftliche Entwicklung derzeit eher skeptisch. Wie ist Ihr Blick in die Zukunft? STOTZ: Ich sehe für unsere Gattung eine positive Entwicklung und blicke daher optimistisch in die Zukunft. Die Out of Home-Medien behaupten sich im schwachen Werbemarkt und folgen souverän ihrem Wachstumskurs. OOH punktet in Sachen Abdeckung und DOOH bietet die Möglichkeiten einer gezielten Ausspielung, aber auch völlig neuer Formen der Echtzeit-Kommunikation. Nicht nur in dieser Hinsicht ist OOH eine perfekte Ergänzung im Mediamix. Bei der Umsetzung von Kampagnen wird immer genauer auf CO2Emissionen geachtet. Die Aussenwerbung zählt in Relation zu den erreichten Kontakten zu den CO2-ärmsten Medien in der Gesamtbetrachtung aller Gattungen. OOH kann also zusätzlich die Wirkung des Mediamixes sowohl in ökonomischer als auch in ökologischer Hinsicht verbessern. Die laufende Dekade ist die Dekade der OOH-Branche! Interview: Helmut van Rinsum FAW-Präsident Alexander Stotz, 1969 in Ravensburg geboren, ist CEO der Ströer Media Deutschland GmbH. Nach seinem Studium der Betriebswirtschaftslehre in Köln begann er 1997 seine Laufbahn im Unternehmen als Leiter Rechteeinkauf Nordrhein-Westfalen, zwei Jahre später wurde ihm die Leitung des gesamten, deutschlandweiten Rechteeinkaufs übertragen. Zeitgleich erfolgte die Ernennung zum Prokuristen und Mitglied der Deutschland-Geschäftsführung. Im Jahr 2006 wurde er zum Geschäftsführer der DeutschlandHolding der Ströer-Gruppe ernannt, mit der Verantwortung für das gesamte Produkt- und Rechteportfolio sowie für den Regionalvertrieb und sämtliche Ströer-Niederlassungen in Deutschland. Im November 2013 folgte die Berufung zum Chief Operating Officer der Ströer Media Deutschland (SMD), Anfang 2016 übernahm Stotz die Gesamtverantwortung als CEO der SMD. In dieser Funktion zeichnet er für die Digitalisierung des Werbeträgerportfolios verantwortlich – sowie für die strategische Entwicklung von Smart City Features und den Ausbau des Vertriebsfeldes Lokale Märkte. 15 OOH! – Aspekte

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