Ansätze zu ressourcenorientierter Mediaplanung Die DMEXCO nimmt „Sustainable Media“ in den Focus, unter anderem als einen Themenschwerpunkt der diesjährigen Veranstaltung, die am 20./21. September in Köln stattgefunden hat. Die Veranstalter von Europas führendem Digital Marketing & Tech-Event wollen die Diskussion über zukünftige mögliche Standards und konkrete Maßnahmen für die tatsächliche Emissionseinsparung beschleunigen. Dirk Freytag, Präsident des Bundesverbandes Digitale Wirtschaft (BVDW): „Der verantwortungsvolle Einsatz von Energie ist ein wesentlicher Teil der Corporate Digital Responsibility. Folglich steht die digitale Wirtschaft unbestritten in der Verantwortung und will dieser als Branche gerecht werden." Inwieweit die Werbewirtschaft diese Verantwortung bereits realisiert und mit konkreten Maßnahmen beantwortet, hat eine repräsentative Trendumfrage des Marktforschungsunternehmens Civey im Vorfeld der DMEXCO 2023 ermittelt. Im November und Dezember wurden 501 Erwerbstätige aus Kommunikation, PR, Medien und Marketing online zum Thema „Energie und Werbung“ befragt. Das Fazit: Die zunehmende Bedeutung von Ressourcenverbrauch wird bestätigt, aber nur eine Minderheit setzt aktiv Änderungen um. Die Umfrage verwies zur Ausgangslage unter anderem auf die so genannte EnSikuMaV. Mit dieser am 1. September 2022 in Kraft getretenen Verordnung zur „Sicherung der Energieversorgung über kurzfristige Maßnahmen“ hat die Bundesregierung erstmals die Abschaltung beleuchteter und digitaler Out of Home-Anlagen in den Nachtstunden für mehrere Monate per Gesetz geregelt. Energie und Werbung: Kluft zwischen Erkenntnis und Handeln „Bleibt es bei diesem eher symbolischen Akt der Politik oder wird der Energie- und Ressourcenverbrauch 2023 auch für andere Medien ein Thema?“ lautete die Frage an die Branchenfachleute. Dabei zeigte sich eine breite Mehrheit (58 Prozent) davon überzeugt, dass die Bedeutung des Energieverbrauchs in Werbung und Marketing in diesem Jahr zunehmen wird. Zugleich aber plant mehr als die Hälfte der Befragten (52 Prozent) in ihren Unternehmen keinerlei ressourcensparende Maßnahmen im Marketing beziehungsweise kennt keine entsprechenden Vorhaben. Lediglich 38 Prozent der befragten Unternehmen geben an, dass die CO₂-Emissionen verschiedener Marketingmaßnahmen künftig eine größere Rolle in ihrer Budgetplanung spielen. Kommt es mit Blick auf einen emissionsärmeren Mediamix tatsächlich zum Verzicht auf Marketing-Maßnahmen, wird dies 2023 vor allem Print-Mailings betreffen. Ansonsten setzen die Unternehmen, die sich Gedanken über die CO₂-Emissionen von Werbung und Marketing machen, auf unterschiedliche Einzelmaßnahmen für eine klimaschonendere Werbung. Ein konkreter Trend ist hieraus (noch) nicht abzuleiten, so das Ergebnis der Umfrage. Wird es für Verbraucherinnen und Verbraucher künftig ein wichtiges Argument sein, ob Werbekampagnen klimaneutral ausgespielt werden? Auch hier ist die Meinung der Marketing- und Kommunikationsexperten gespalten: 40 Prozent sind der Ansicht, dass die Klimaneutralität von Kampagnen eher unwichtig ist, 33 Prozent glauben, dass dies für Verbraucher sehr wohl eine Rolle spielen wird. Einigkeit herrscht dagegen bei der Frage, wer die Kosten für klimaneutrale Werbung in Zukunft tragen soll: 48 Prozent sehen die Werbetreibenden in der Pflicht. Knapp 17 Prozent würden die Kosten zwischen den Marktpartnern aufteilen, 13 Prozent würden gerne die Medien und Vermarkter zur Kasse bitten. Außen vor sind lediglich die Mediaagenturen. Der vorstehende Text wurde auf der Basis von Informationen der Dmexco erstellt. Dirk Freytag, Präsident BVDW Die digitale Wirtschaft nimmt Energie und Werbung in den Focus. Foto: ©Koelnmesse 22 OOH! – Aspekte
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