OOH-Magazin Ausgabe 4 - 2022

Beispiel hierfür ist die Kooperation des Cleantech-Unternehmens Numbat mit dem DOOH-Vermarkter Goldbach. Numbats Schnellladesäulen werden zunehmend auf den Parkplätzen von Supermärkten errichtet und sind mit 75-Zoll-Screens ausgestattet, womit sich für Werbungtreibende ein weiterer interessanter Touchpoint auftut. Im nächsten Jahr sollen es 600 Systeme mit jeweils zwei Screens sein. „Digital OOH stellt durch die umfangreichen Möglichkeiten der Datennutzung und programmatischen Ausspielung einen Paradigmenwechsel der OOH-Werbung dar“, sagt Andrea Tauber-Koch, Media Management bei der Commerzbank. „Hinzu kommt die höhere Flexibilität, die Vereinfachung der Werbemittellieferung und eine höhere Werbewirkung durch die Möglichkeit eines bewegten Bildes.“ DOOH: weiter hohe Wachstumsraten Der Trend zur Digitalisierung der Aussenwerbung fasziniert nicht nur die Werbungtreibenden, die damit Reichweitenaufbau, Imagepflege, aber auch Performance-Ziele erreichen können. Er versetzt auch die Aussenwerbeunternehmen in Bewegung, die sich bislang auf die Vermarktung von klassischen Flächen konzentriert haben. Der Fachverband Aussenwerbung (FAW) hat deshalb kürzlich Wolfgang Pfanzelt engagiert, der als Manager Digital Out of Home die Mitglieder beimThema DOOH beraten und unterstützen soll. Pfanzelt berichtet von einem großen Interesse und rechnet damit, dass bereits im nächsten Jahr der ein oder andere mittelständische Außenwerber den Markt mit neuen digitalen Stelen bereichern werde (siehe Interview auf der nächsten Seite). Die Nachfrage der Werbungtreibenden und Agenturen steigt also, das Angebot digitaler Netze ebenfalls. Entsprechend optimistisch fallen die Prognosen für die Aussenwerbebranche aus. In ihrem German Entertainment &Media Outlook rechnen die Berater von PwC damit, dass der Aussenwerbemarkt bis 2026 um durchschnittlich 4,2 Prozent wachsen wird. OOH werde dann in Deutschland einen Gesamtumsatz von 1,4 Milliarden Euro erwirtschaften, wovon rund 900 Millionen mit physische Aussenwerbung erzielt werden, rund 500 Millionen mit digitaler. Die großen Wachstumsraten für die Gattung werden dabei von DOOH erzielt. Das sei darauf zurückzuführen, dass die Kunden sich mehr Flexibilität und kürzere Planungszeiten erwarten, schreiben die Studienautoren. Daneben werde der generelle Trend zu digitalen Kanälen auch zu einer verstärkten Nachfrage bei DOOH führen. Die digitale Aussenwerbung wird also weiter an Fahrt aufnehmen. Abschreiben sollte man die klassische Aussenwerbung deswegen noch lange nicht. Denn erstens werden die Stellen für den Reichweitenaufbau und das Branding benötigt, weshalb OOH auch immer wieder als das letzte große Massenmedium bezeichnet wird. Und dann sind die Flächen ein Ruhepol in einer flimmernden Werbewelt. Diana Sukopp: „Im Zeitalter der Informationsüberflutung ist die Simplifizierung einer konstanten, statischen Botschaft ein wohltuendes, auffälliges Highlight, von dem Inhalte und Kundenloyalität profitieren können.“ Helmut van Rinsum Imagepflege: So genannte „Forced Perspectives“ heben digitale OOH-Markeninszenierungen auf ein neues Level. (Foto: invidis) DOOH erschließt neue Touchpoints für Werbungtreibende. 28 OOH!–Trends & Innovationen Deutschland

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