OOH-Magazin Ausgabe 2 - 2022

„Gute Plakate brauchen nicht gelesen, sie müssen gesehen werden.“ Das hat der Berliner Reklamefachmann Ernst Growald schon 1904 realisiert und Recht hat er bis heute behalten: Es ist die älteste Weisheit der Aussenwerbung. Bild und Text müssen eine optische Einheit bilden. Für eine gute Lesbarkeit der Textpassagen – auch aus größerer Entfernung – sollte die Schriftgröße mindestens fünf Prozent der Plakathöhe betragen. Denn wer zu lange rätseln muss, wird für die Werbebotschaft nicht mehr allzu empfänglich sein. „Werbung gehört zum Produkt wie der elektrische Strom zur Glühbirne“, so lautet die schmissige Gleichung von Charles Wilp. Aber genauso, wie eine Glühbirne ohne Strom nicht funktioniert, funktioniert die Werbung ohne Markenlogo auch nicht. Plakatwerbung bringt nichts, wenn der Betrachter nicht weiß, von wem die Message ist. Das Logo muss auch aus der Entfernung erkennbar, unverdeckt und sichtbar platziert werden. Oder eben wie auf dem legendären Afri-Cola-Plakat: Das Logo überall platzieren und hervorheben, wo es nur geht. Ganz nach dem Motto – „the more, the merrier“. Für die Gestaltung des klassischen Plakats gibt es kein magisches Rezept, Plakatwerbung ist nämlich kein „One size fits all“-Produkt. Es braucht eben auch Intuition und diesen einen Geistesblitz, der sich in kein Regelwerk pressen lässt, sondern imGegenteil häufig einen Regelbruch darstellt. Holger Matthies, einer der bedeutendsten deutschen Plakatmacher und Grafikkünstler, hat es so ausgedrückt: „Irrationalität und Regelverletzungen können sich zu erstaunlich intensiven Botschaften der Gegenkultur formieren und dabei alle Regeln der Plakatgestaltung auf den Kopf stellen.“ Cölner Hofbräu Früh . 02 21-2 61 30 . www.frueh.de Alaaf! 151221_FRK_16_002_Alaaf_Dose_umgedreht_A2quer_RZ.indd 1 21.12.15 15:48 3. Das Plakat ist kein Lese- sondern ein Guckmedium 4. Passt wie die Faust aufs Auge 5. Keine Regel ist auch eine Regel 43 OOH!– Impulse

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