OOH-Magazin Ausgabe 1 - 2022

Bei der Bereitstellung von Aussenwerbeflächen auf öffentlichem Grund scheint das Zusammenspiel der Partner seit Jahrzehnten klar geregelt. Städte und Kommunen geben die zuvor definierten Standorte im Rahmen so genannter Gestattungsverträge für die Nutzung frei, die OOH-Unternehmen sorgen – auf eigene Kosten – für Aufbau, Betrieb und Pflege der Werbeträger und bringen sie in die Vermarktung. Aus den erlösten Werbeumsätzen fließen Geld- und Sachleistungen zurück in die öffentliche Hand – in Form von Einmalzahlungen, Pachten bzw. Umsatzbeteiligungen und Stadtmobiliar (Wartehäuschen, öffentliche Toiletten, Fahrradständer und vieles mehr). Für Dr. Holger Haedrich hat dieses weit verbreitete Standardmodell ausgedient. Es sei Zeit für einen Neustart, findet der Marketingexperte und verweist auf eine wachsende Zahl von Klienten seiner Beratungsgesellschaft Obeliscum, die sich mit einem passiven Part nicht zufriedengeben. Sie bemühen sich um detaillierte Informationen zum genehmigten OOH-Inventar und um ein genaues Gesamtbild vom Vermarktungsgeschehen. Natürlich geht es dabei vor allem darum, den Wert der eigenen „Ware“ besser einschätzen zu können und so höhere Renditen auf das eingebrachte Gut zu erlösen; aber auch die gezielte Unterstützung des Public-Private-Partnerships mit den OOHAnbietern kann ein Motiv für den aufkeimenden kommunalen Lerneifer sein, wie Haedrich betont. DOOH verändert auch für die Städte alle bekannten Parameter Gemeinsam mit Prof. Dr. Christoph Müller von der Henri B. Meier Unternehmerschule an der Universität St. Gallen hat Obeliscum im vergangenen Jahr eine Studie unter Kantonen, Städten und Gemeinden in Deutschland, Österreich und der Schweiz durchgeführt, die Kenntnisse, Kompetenzen und Erwartungen in den Rathäusern in punkto OOH und DOOH dokumentiert. Empfehlungen aus SektorModernisierung der OOH-Werbeflächen im Focus von Städten und Kommunen Frage: „Was ist Ihr langfristiges Ziel betreffend der kommunalen Werbeflächen?“ [in %] Mehrfachnennungen möglich 48 58 36 11 11 14 43 42 45 70 63 77 Anzahl der Werbeflächen gleichbleibend Neue Standorte Standorte reduzieren Modernisierung oder Digitalisierung DACH (n = 42) Schweiz (n = 15) Deutschland (n = 17) Quelle: HSG-Studie zu Werbeflächen auf öffentlichem Grund 2021; Universität St. Gallen/Obeliscum, Oktober 2021 Aufgabenteilung im Public-Private-Partnership Frage: „Wer ist für Neubau, Innovationen und Digitalisierung der Standorte zuständig?“ (Baugesuche, Bewilligungen) [in %] 19 33 22 81 67 78 Eigene Initiative Initiative des Vermarkters DACH (n = 42) Schweiz (n = 15) Deutschland (n = 17) Quelle: HSG-Studie zu Werbeflächen auf öffentlichem Grund 2021; Universität St. Gallen/Obeliscum, Oktober 2021 Viele Städte verbinden mit der Modernisierung auch eine Konsolidierung des OOH-Inventars. 16 OOH!–Fokus

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