in Arztpraxen, Fitnessstudios, Restaurants, Bürogebäuden und künftig vielleicht auch in Museen oder in der Oper. Burger King- oder McDonald’s-Werbung im Firmen-Foyer auf demWeg in die Mittagspause? Geht mancherorts schon. Automobilwerbung in den Prüfhallen von TÜV oder Dekra? Sehr situationsbezogen und zielgruppengerecht, aber wohl doch zu visionär. Wenn Aussenwerbung an die Decke geht Es könnte indoor künftig auch noch eine Nummer größer gehen als bisher schon in Messehallen oder an Airports – dank der nächsten Innovationen, die die Branche bestimmt nicht auslassen wird. Fortschritte der Screen-Technologien erlauben es bereits, gewölbte Decken zur Erlebnisfläche für OOH zu machen. Auf der MSC Grandiosa, dem „Flaggschiff “ des Kreuzfahrtunternehmens MSC, überspannt ein 93 Meter langer, gewölbter Screen die Indoor-Promenade. Die Bilder darauf sorgen nicht nur für eine wechselnde Atmosphäre, sondern präsentieren drei Mal täglich auch künstlerische Performances. Noch ist dies vor allem ein Prestigeprojekt für Samsung, doch könnten mit den sinkenden Kosten für die Technik künftig auch Shopping Malls eine solche beeindruckende Decken-Deko als Attraktion bieten und dann auch werblich nutzen. So wie es bei den 3D-OOH-Erlebnissen amNew Yorker Times Square und an mehreren Standorten in Großbritannien (unter anderem am Piccadilly Circus) schon der Fall mend Funktionen, die früher andere Mediengattungen innehatten. Wo TV in der Zielgruppe unter 50 Jahren an Strahlkraft verliere, so Christof Baron, „springt die Aussenwerbung als letztes verbliebenes Reichweitenmedium ein.“ Eine Verschiebung von anderen klassischen Medien ins Reichweitenmedium OOH zeichnet sich zwar ab – allerdings noch nicht in dem Maße, in dem es aus Sicht der Media-Experten sinnvoll und von der Branche gewünscht wäre. Da geht noch mehr. Nach Ansicht vonThomas Koch könnte OOH von den Schwächen anderer Mediengattungen stärker profitieren, wenn auch die Werbebranche ausgeprägtere Fähigkeiten entwickeln würde, auf neue Herausforderungen wie (Reichweiten-)Probleme zu reagieren: „Aber Marketingleute sind leider nicht besonders resilient. Es gibt kaum eine Branche, die so sehr an Altem und Tradierten hängt wie die Werbebranche.“ Auch die Resilienz von OOH habe eben, meint Thomas Koch, zwei Seiten; zum einen Reaktionsgeschwindigkeit der Branche selbst, zum anderen die mangelnde Beweglichkeit vieler Protagonisten auf der Kundenseite. Eine weitere Entwicklung, die die Branche umtreibt: „Wir werden bei OOH künftig nicht nur über ,draußen draußen‘, sondern vermehrt auch über ,drinnen draußen‘ sprechen“, sagt Axel Wiehler. Denn OOH-Werbeträger in Innenräumen sind längst kein Privileg der Verkehrsmittel, der Bahnhöfe und Flughäfen mehr. Sie stehen immer häufiger am Point of Sale, in den Einkaufszentren und Supermärkten, 27 OOH!–Trends & Innovationen Deutschland
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