OOH-Magazin Ausgabe 3 - 2021
direkt bei WallDecaux und Ströer buchen, wenig, wenn es über Agen- turen geht. Bei einem Nettovolumen von 50.000 Euro fallen etwa 50 Euro für die CO2-Kompensation an. „Der Preis kann also keine Ausrede sein, auf eine klimaneutrale Kampagne zu verzichten“, sagt Schendel. Wird dann noch bei Wall oder Ströer gebucht, entsteht der kuriose Fall, dass eine Kampagne deutlich überkompensiert wird, da diese Unternehmen wie auch Weischer.JvB selbst noch einmal in ein Klimaschutzprojekt investieren. Der Umwelt kann das nur recht sein. Wäre eine übergreifende Lösung sinnvoll? Angesichts der vielen Ansätze stellt sich die Frage, ob es nicht sinnvoll wäre, wenn sich die verschiedenen OOH-Player auf ein Verfahren einigen würden. Planus Media übernimmt seit September die Kom- pensation des CO2-Ausstoßes seiner Plakatkampagnen und grefit dabei auf den Green GRP der Agenturgruppe Serviceplan zurück. Die wiederum hat zusammen mit neun Medienunternehmen im März den Green GRP vorgestellt, als offene Industrieinitiative mit dem Ziel, sämtliche Werbekampagnen, also nicht nur OOH, über eine Investi- tion in Klimaschutzprojekte auszugleichen (Seite 14 ff). Mittelfristig müsse es das Ziel sein, eine branchenübergreifende Lösung zu finden, erklärt Peter Herbrand, Manager New Business bei Planus Media. Planus Media arbeitet indes daran, die Buchung von klimaneutralen Kampagnen zum Standard zu machen. „Das Interesse an klimaneu- tralen Kampagnen ist spürbar gestiegen. Wir als Unternehmen möch- ten Verantwortung übernehmen und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Daher kompensieren wir den CO2-Ausstoß unserer Kampa- gnen ohne Mehrkosten für die Kunden", so Herbrand. Dabei ist es nach Ansicht von Marktteilnehmern vor allem sinnvoll, die bei Planung und Umsetzung der Kampagne entstehenden Emissionen immer stärker zu senken, damit auch immer weniger kompen- siert werden muss. Dass die Kompensation dennoch auf Jahre Bestandteil jeder OOH- Kampagne bleiben wird, darauf weist Ströer hin. Bis zum Jahr 2030 soll im Unternehmen der Anteil nachhaltiger Materialien für Werbe- träger signifikant steigen. Allerdings, so heißt es auch, lassen sich bei Stahl, Glas, Aluminium, Gummi und Kunststoff trotz per- manenter Suche bis heute kaum regenerative Substitute finden. Der Weg zur echten klima- neutralen Kampagne scheint noch lang. Helmut van Rinsum genau sagen, welche Variante klimaneutraler ist und dann entspre- chend an den Stellschrauben drehen“ erklärt Udo Schendel. „Wir haben die Expertise dazu im eigenen Haus.“ Werbekunden, die Wei- scher.Green gebucht haben, erhalten eine Urkunde und können sich mit einem UN-Logo schmücken. Auch ClimatePartner arbeitet mit einem Siegel, das auf den Postern angebracht werden kann. „Unter- nehmen, Produkte, Werbekampagne: klimaneutral“ hieß es beispiels- weise auf den Motiven der Kartoffelmanufaktur Pahmeyer, die von der Plakatunion umgesetzt wurde. Tatsächlich wächst die Zahl der Kunden kontinuierlich, die klima- neutrale Kampagnen buchen. Die Plakatunion hat auch für Eckes-Granini, die Heil- und Mine- ralquellen Germete, das Stadtbad Segeberg und die Ethikbank entsprechende OOH-Auftritte gemanagt. Weischer.JvB hat im vergangenen Jahr fünf Kampagnen umgesetzt und dadurch 164 Tonnen CO2 kompensiert, in diesem Jahr konnten bereits 550 Tonnen ersetzt werden. Wall- Decaux spricht davon, seit Beginn der klimaneu- tralen Vermarktung bereits mehr als 1.500 ent- sprechende Kampagnen realisiert zu haben. Teil dieser Erfolgsstory ist natürlich, dass es die Kunden nichts bis wenig kostet. Nichts, wenn sie Zertifikat Klimaneutrale Out-of-Home-Kampagne Wald GmbH hat mit Weischer.Green die CO 2 -Emissionen der Kampagne Beispiel Kampagne 2021 ermitteln lassen und anschließend in vollständiger Höhe von 12 Tonnen kompensiert. Die Höhe des Ausgleichs wurde anhand der Kompensationskriterien CO 2 -Ausstoß bei der Produktion der Werbemittel und CO 2 -Ausstoß bei der Auslieferung der Werbemittel festgestellt. Der Ausgleich erfolgt durch PrimaKlima und beinhaltet eine Investition in die Aufforstung von Wäldern gemäß zertifizierter Projekte. Wir bedanken uns für das Klima-Engagement! Udo Schendel CEO Weischer.JvB GmbH Alexander Fürthner Geschäftsführer Weischer.JvB GmbH Grüne Botschaft: Pahmeyer kann das Label „klimaneutral“ für sich, seine Produkte und für seine Werbekampagne in Anspruch nehmen. 27 OOH!–Strategie & Planung Deutschland
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