OOH-Magazin Ausgabe 4 - 2019

In Zusammenarbeit mit der Gewista und denWiener Linien hat die Stadt Wien ein Pilotprojekt gegen klimawandelbedingte Hitzeinseln gestartet. Schnellwüchsige Pflanzen schaffen ein dichtes Blätterdach über denWartehäuschen des Öffentlichen Nahverkehrs. Es spendet Schatten für die wartenden Fahrgäste und senkt zugleich die Umge- bungstemperatur. Mit einer Vielzahl von Maßnahmen kämpft die Stadt Wien gegen klimawandelbedingte Hitzeinseln in der Stadt. Im Frühjahr hat Umwelt-Stadträtin Ulli Sima ein Maßnahmenpaket in Höhe von rund drei Millionen Euro auf den Weg gebracht. Damit können in den Bezirken zahlreiche Maßnahmen wie die Pflanzung größerer Stadt- bäume, Nebelduschen, Wasserfontänen oder Pergolen finanziert wer- den, dazu wurden die bestehenden Fördermittel für Fassaden-, Dach und Innenhofbegrünungen erhöht. Für großflächige Baumpflanzun- gen ist ein Sonderbudget von acht Millionen Euro vorgesehen. Im Rahmen dieser Initiativen gibt es nun auch einen Pilotversuch mit begrüntenWartehäuschen. „Die Wiener Stadtgärten waren hier erneut innovativ. Gemeinsammit den Wiener Linien und Gewista haben sie ein System entwickelt und umgesetzt, das mit schnellwüchsigen Pflan- zen ein dichtes Blätterdach bildet. Damit wird das Wartehäuschen beschattet und die Umgebungstemperatur gesenkt. Zudem ist die Begrünung eine optische Aufwertung für die Umgebung“, so Stadt- rätin Sima, die im August den Prototypen bei der Straßenbahnhalte- stelle der Linie 1 am Franz Josefs Kai präsentiert hat. Bei den Wiener Linien gibt es insgesamt rund 2.200 Wartehäuschen, die von der Gewista betrieben werden. Davon werden zunächst fünf im Rahmen des Projekts begrünt – neben der Haltestelle am Franz Josefs Kai sind weitere Standorte am Julius-Raab-Platz gegenüber der Urania, am Parkring 12 A, an der Vorgartenstraße bei der U-Bahn-Station-Krieau und am Universitätsring Ecke Stadiongasse geplant. Das Pilotprojekt wird ein Jahr lang evaluiert. „Mauerkatzen“ bilden kühlendes Gründach Konkret werden dazu je zwei 120 cm breite und 60 cm hohe Pflanz- tröge an der Rückseite der Wartehäuschen aufgestellt, die den Pflan- zen ausreichend Lebensraum bieten und mit einem Wasserspeicher sowie einemwasserspeichernden, humosen Substrat ausgestattet sind. Beitrag für ein cooles Wien Gemeinsam für ein „cooles Wien“: Umwelt-Stadträtin Ulli Sima mit Franz Solta, CEO der Gewista, Joachim Chen, stellvertretender Leiter der Wiener Stadtgärten, und Günter Steinbauer, Geschäftsführer der Wiener Linien, (v.l.n.r.) bei der Vorstellung des ersten begrünten Wartehäus- chens am Franz Josefs Kai. (Copyright: PID/Christian Fürthner) 30 OOH!–Trends & Innovationen Österreich

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