OOH-Magazin Ausgabe 4 - 2018

keiten eröffnen. Aber die Kreation muss entscheiden, welche sie davon einsetzen will und wofür. Nann: „Dabei müssen wir aufpassen, dass wir nach wie vor einfach denken können und uns nicht imDschungel von Möglichkeiten, Restriktionen und Innovationen verlieren“. Idee und Spots müssen einfach und anpassungsfähig sein Wie kann dies konkret gelingen? Am Anfang steht die kreative Idee. Bei der Umsetzung empfiehlt es sich, die Mechanik des Mediums genau zu kennen. Hilfestellung dafür liefern unter anderem die „Gol- den Rules“ des Instituts IKAO. Denn es geht nicht um die Verlänge- rung von Spots in ein weiteres Medium. „Für gute Maßnahmen im Bereich DOOHmuss man sich sehr genau die Platzierungen ansehen und prüfen, ob diese mit der Aufnahmefähigkeit der Zielgruppe über- einstimmen“, erklärt Steven Sumner. „Die Idee und die Spots müssen also einfach und anpassungsfähig sein.“ Und so lautet dann auch die Faustregel für DOOH: Nicht an Fernsehen, sondern an Plakat denken. Das heißt: Keine langen Geschichten mit Spannungsbögen und Ton- spur erzählen. Vielmehr gilt es, kurze, prägnante Inhalte mit gut erkennbaren Bildelementen und wenig Text zu zeigen. Relevanz und Kreation schaffen Zugang zur Zielgruppe Christian Siebke ist Mitglied der Geschäftsleitung beim DOOH-Health-Network TV-Wartezimmer. Er leitet den Bereich Content und produziert seit Jahren ein eigenes Programm für Patienten. Er stellt eine deutliche Veränderung in der Qualität der zugelieferten Kampa- gnen fest: „Kreativ-Agenturen bauen immer öfter DOOH-Units auf, wie wir das aus England und anderen Ländern kennen. Auch die Bereitschaft der Unternehmen in Kreation zu investieren wächst.“ Aus seiner Sicht sollten Agenturnetzwerke und Anbieter aber noch viel mehr Kreationsberatung leisten, um den Zugang zum Medium zu vereinfachen. „Dann stimmt für den Kunden auch das Preis-Leistungs-Verhältnis“, so Siebke. Der Erfolg des Mediums gründet in der Kreation. Die Technik bereitet neue Wege und Möglichkeiten. Steven Sumner sieht das genauso: „Im Wettkampf um die Aufmerk- samkeit der Menschen braucht es immer einen Zugang zur Ziel- gruppe. Und das gelingt zu aller erst durch Relevanz und Kreation.“ Stefanie Rossner Der World Orca Day am 14. Juli macht auf das Schicksal in Gefangenschaft lebender Schwertwale aufmerksam. Dazu lief 2017 eine außergewöhnliche DOOH-Kampagne der Agentur WCRS mit digitalen Flächen in der Größe riesiger Meerwassertanks. Auf den Screens vermittelten animierte Filme dem Betrachter den Eindruck, er stünde tatsächlich vor einem entsprechenden Aquarium. Während der Orca sichtbar verzweifelt hin- und herschwimmt, erscheint die Botschaft: „Captive Orcas live in tanks the size of this screen“. Der Tourismusverband Wilder Kaiser platzierte seine 20-sekündigen Spots 2017 in rund 300 bundesdeutschen Wartezimmern. Durch eindrucksvolle Bilder, wenig Text und eine klare Typo konnten Zuschauer schnell erfassen, dass die Region besondere Fantage bietet, im Anschluss an Dreharbeiten zum „Bergdoktor“. Golden Rules für DOOH Hilfestellung für die Do’s & Don’ts bei der DOOH-Kampagnenent­ wicklung liefern die zehn goldenen Regeln des IKAO Instituts. http://www.dmi-org.com/downloads/Golden_Rules_DOOH.pdf 26 OOH!–Trends & Innovationen Deutschland

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