OOH-Magazin Ausgabe 3 - 2018

Gänzlich anders, aber ebenso beeindruckend überzeugte die gestalterische Lösung für die Ausstellung „Behind“ des Künstlers Grzegroz Gwaizda. Das Urteil der Jury: „Die Themen Gewalt, Ausgeliefertsein undWiderstand kom- men in der Figur des Menschen mit überge- stülptem Papiersack eindrucksvoll zum Aus- druck. Ein Beispiel für große Wirkung mit kleinen Mitteln, die durch Kreativität erzielt werden kann.“ Als „beste Serie“ krönt der Kulturplakatpreis in diesem Jahr drei Plakate, stellvertretend für ein komplettes Projekt des akademischen Gymnasiums. Dabei wurden Jugendliche aus ganz Europa zu Plakatkünstlern und warben mit ihren Sujets für Toleranz, Menschenrechte und Gerechtigkeit. Dazu die Jury in ihrer Begründung: „Wir bewerteten hier Engage- ment, Kreativität und Umsetzung.“ Dr. Helmut Strutzmann Der zweite Preis geht an die Bühne Oval und eine Udo Jürgens-Hommage: „Jörg Seidel Sings and Swings“ und paraphrasiert die österreichi- sche Schlager-Ikone. Mit einem klassischen Topos: Der „weiße Bademantel“, schön gefaltet vor schwarzem Hintergrund. Subtiler und gleichzeitig expressiver kann man es kaum machen. Den dritten Preis vergab die Jury an Fünfzig- zwanzig für das „Performing Sound Festival & Symposium“: Ein verspieltes Plakat, das offen- sichtlich Lipizzaner in unterschiedlichen Sprungstellungen zeigt. Giftgrün auf schwar- zemGrund, nicht mehr. Reduktion auf höchs- tem Niveau. Sonderpreise für zwei Großformate und die beste Kulturplakat-Serie Neben der Prämierung der besten Kulturpla- kate im Format A 1 wurden zwei großformatige Gestaltungen mit Sonderpreisen ausgezeich- net. Hier begeisterte zum Einen das Jazzfestival Saalfelden auf einem 48-Bogen-Plakat mit einem explosiven Mix aus Bausky, Jean-Michel Basquiat, Richard Hambleton und Keith Haring. Ein Stück wilder Musik in Bildern. Die Bildgrafik und das Figurative, die Bunt- heit und die Farben feiern Renaissance: Beeindruckend plakativ und dynamisch expressiv sind die Sieger des Kulturplakat- preises der Progress Werbung für das Jahr 2018. In seinem 12. Jahr erfindet sich der Kultur­ plakatpreis gewissermaßen ästhetisch neu: Da ist sie wieder, die Kraft der Plakate aus den 10er und 20er Jahren des 20. Jahrhunderts und der frühen 50er Jahre: knallig, aggressiv, manchmal auch zärtlich subtil. Für die Juroren war es eine Freude, auszuwählen. „Wir waren schlichtweg überwältigt“, so der Sprecher der Jury, Prof. Siegbert Stronegger, der bei der Preisverleihung am 27. September auch die Laudatio hielt. Allen voran überzeugte die Szene Salzburg mit gleich zwei Plakaten, die den ersten Platz machten: „Sommer Szene 2018This Way“ und „Performing New Europe“ – ein Plakat wie ein Feuersturm. Mit Buchstabencollagen wie her- ausgerissenen Wortfetzen, grell, bunt, in allen Basisfarben. Diversität in einem großen gemeinsamen Klangboden. Kultur zündet kre 1. Preis: Szene Salzburg Grafik-Design: Studio Beton, Oliver Hofmann, Daniel Car, Benjamin Buchegger Sujet: „Performing New Europe 2018“ 2. Preis: Bühne Oval Grafik-Design: Frau Lönne GmbH, Sabine Lönne GF Sujet: „Jörg Seidel & Carinthia Connection, Merci … my personal tribute to Udo Jürgens“ 3. Preis: Fünfzigzwanzig Grafik-Design: Nicola Lieser Sujet: „Performing Sound Festival & Symposium“ 36 OOH!–Strategie & Planung Österreich

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