OOH-Magazin Ausgabe 2 - 2018

Weiterlesen! Denn über 100 beste Plakate gibt es noch viel mehr zu erfahren. Das ausführliche Interview mit Hermann Büchner und Jens Müller zu den Hintergründen des Traditions-Wettbewerbs lesen Sie hier. OOH!: Was kann die kommerzielle Werbung von 100 beste Plakate lernen? MÜLLER: Der Wettbewerb zeigt einfach jedes Jahr aufs Neue, dass es Gestalterinnen und Gestalter gibt, die versuchen im Medium Pla- kat mit seiner langen Tradition doch immer noch etwas Neues, so noch nicht Dagewesenes zu erreichen. Diesen Ansatz finde ich eigent- lich am spannendsten bei „100 beste Plakate“. In der kommerziellen Plakatwerbung hat man manchmal das Gefühl, es ist eher umgekehrt, und die Auftraggeber möchten auf keinen Fall etwas, dass sich noch nicht bewährt hat. Jens Müller ist Vorsitzender der Jury 100 beste Plakate 17 Deutschland Österreich Schweiz; Dr. Hermann Büchner ist Geschäftsführender Vorstand 100 Beste Plakate e.V. (www.100-beste-plakate.de ). Karin Winter OOH!: Welches konkrete Ziel verfolgt der Wettbewerb? BÜCHNER: Es geht uns darum, eine allen zugängliche Plattform des Leistungsvergleichs für Plakat-Design zu schaffen und auf diese Weise durch jährlich wechselnde Juroren solche Plakate auswählen zu lassen, die es verdient haben, explizit publik gemacht zu werden. Dazu ver- anstalten wir jährlich eine Ausstellungstour durch die drei Länder und publizieren die 100 besten Plakate in Zusammenarbeit mit dem Verlag Kettler in einem Jahrbuch.Prinzipiell ist es uns wichtig, mög- lichst viele Gestalter für eine Teilnahme zu erreichen, damit ein möglichst objektives Bild entstehen kann. Deshalb sind die Zugangs- bedingungen ganz bewusst sehr offen. OOH!: Welche Maßstäbe legen Sie bei der Bewertung der Motive an? JENS MÜLLER: Es gibt von den Organisatoren keinerlei Vorgabe zu gestalterischen oder inhaltlichen Auswahlkriterien für die Jury. In der ersten Runde, bei der digital darüber abgestimmt wird, welche der eingereichten Arbeiten in die Endrunde kommen, entscheiden die Juroren vor allem spontan und persönlich. In der gemeinsamen Sit- zung liegen die ausgewählten Plakate als gedruckte Exemplare vor und werden gemeinsam bewertet. Die Diskussion läuft ganz indivi- duell, da die zu beurteilenden Plakate teils studentische Arbeiten, teils aber auch landesweit plakatierte Kampagnenmotive sind. Letztlich bildet dieses Nebeneinander aber auch ein Stück weit die Realität ab. Produktwerbung der etwas anderen Art: Plakat für Durex China aus den 100 besten Plakaten 2016 (Timo Lenzen / 100 Beste Plakate e.V.) Typografie im Trend: Sujet für die Kieler Woche aus den 100 besten Plakaten 2017 (gggrafik, Götz Gramlich / 100 Beste Plakate e.V.) 33 OOH!–Kreation & Kreativität Deutschland

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