OOH-Magazin Ausgabe 3 - 2017

Starke Basis für das zweite Halbjahr: Unter denWachstumstreibern der Medienbranche ist Aussenwerbung aktuell die klare Nummer 2 nach TV, der Marktanteil steigt auf 6,7 Prozent. Entscheidende Impulse gehen vom weiteren Ausbau des DOOH-Angebots aus. Mit 5,6 Prozent Umsatzzuwachs von Januar bis einschließlich Juli setzt sich Out of Home auch in diesem Jahr deutlich vom bislang schwach wachsenden Gesamtmarkt (plus 1 Prozent) ab. Während die Medien von Januar bis Juli 2017 gegenüber dem Vorjahreszeitraum insgesamt rund 164 Millionen Euro an Bruttoumsatz hinzugewinnen, steigen die Spendings allein für Out of Home in diesem Zeitraum um mehr als 59 Millionen Euro und damit um den zweithöchsten Betrag im Gesamtmarkt. Lediglich der große Mitbewerber Fernsehen schneidet mit einem Plus von 120 Millionen Euro besser ab, alle anderen Medien bleiben weit zurück. Das hervorragende Ergebnis von Out of Home im bisherigen Jahres- verlauf führt zu einer erneuten Steigerung des Marktanteils auf 6,7 Prozent (2016: 6 Prozent). Der Vorsprung gegenüber Radio wird aus- gebaut, der Abstand zu Online deutlich verringert. So lautet die Bilanz des aktuellenWerbetrends von Nielsen Germany zu den Bruttowerbe­ spendings 2017. DOOH prägt die Performance des gesamten Markts „Megatrends wie die zunehmende Urbanisierung und Mobilität der Menschen sind unbestreitbare Fakten, mit denen eine kontinuierlich steigende Relevanz von Out of Home für die Ansprache der Konsu- menten einher geht“, kommentiert Jochen C. Gutzeit, Geschäftsführer des Fachverbands Aussenwerbung (FAW). Dieser Zusammenhang fließe immer häufiger in die Mediastrategien der Werbung treibenden Wirtschaft und der Agenturen ein. Vor kurzem hat der US-amerikanische OOH-Verband OAAA bei einer Analyse der weltweiten Werbeausgaben festgestellt, dass Out of Home das einzige klassische Medium ist, das seinen Marktanteil in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich ausbauen konnte. Der entscheidende Treiber hinter dieser Entwicklung seien die Investiti- onen in den Ausbau des Digital OOH-Segments, so das Resümée der OAAA: Digital OOH trage maßgeblich zur Attraktivität und „Perfor- mance“ der Gattung Out of Home bei. Das zeigt sich auch im deutschen OOH-Markt: Digital Out of Home wächst mit hoher Dynamik, im aktuellen Jahr stiegen die Spendings bisher um fast 40 Prozent, der Anteil von DOOH am gesamten Brut- tovolumen von Out of Home liegt nun bei mehr als 21 Prozent. Und die Anbieter investieren kontinuierlich weiter: So forciert Marktfüh- rer Ströer die Digitalisierung seiner Werbeflächen auf der Straße. Nach erfolgreicher Testphase in Wuppertal vor zwei Jahren folgte der erste Aufbau digitaler Screens in Köln, Hamburg und Düsseldorf; in Essen startete vor wenigen Wochen die Vermarktung der digitalen Stadtin- formationsanlagen, Anfang 2018 kommt Ulm hinzu, die Verträge dazu wurden vor kurzem unterzeichnet. Bis zum Jahresende sollen deutsch- landweit bis zu 20 kommunale Stadtinformationsnetzwerke von Ströer mit rund 200 Anlagen stehen. Karin Winter Zwischenbilanz bei Out of Home: „Outperform!“ OOH imWachstum die klare Nummer 2 imWerbemarkt Bruttowerbeaufwendungen in den klassischen Medien von 1.1.–31.7.2017 2017 (1.000 €) 2016 (1.000 €) YoY (%) YoY (1.000 €) Share (%) Gesamtmarkt 16.640.311 16.475.965 1,0 164.346 100,0 Fernsehen 7.865.582 7.744.731 1,6 120.852 47,3 Out of Home 1.112.311 1.053.131 5,6 59.179 6,7 Radio 1.026.350 989.476 3,7 36.875 6,2 Kino 78.077 58.861 32,6 19.216 0,5 Online 1.808.729 1.805.357 0,2 3.371 10,9 Print 4.749.261 4.824.409 –1,6 –75.147 28,5 © 2017 The Nielsen Company (Germany) GmbH/Fachverband Aussenwerbung Medien: ZTG, PZ, FZ,TV, RD, OOH, KI, INT, MOB Hohe Wachstumsdynamik bei Digital Out of Home 2017 (1.000 €) 2016 (1.000 €) YoY (%) OOH gesamt 1.112.311 1.053.131 5,6 OOH analog 874.079 880.381 –0,7 OOH digital 238.231 172.750 37,9 Basis: Bruttowerbeaufwendungen jeweils von 1.1.–31.7. Quelle: Nielsen Germany, August 2017 Anteil von Digital amOOH-Umsatz steigt 2017 (%) 2016 (%) OOH analog 78,6 83,6 OOH digital 21,4 16,4 Basis: Bruttowerbeaufwendungen jeweils von 1.1.–31.7. Quelle: Nielsen Germany, August 2017 In Essen am Start: Mit dem Ausbau digitaler Stadtinformations­ anlagen treibt Ströer den Rollout von DOOH auf der Straße voran. 29 OOH!–Strategie & Planung Deutschland

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