OOH-Magazin Ausgabe 2 - 2016

OOH!–Fokus Dingen nicht repräsentativ ausfällt. Die Kreativen reichen digitale und technische Innovationen scheinbar dort nicht mehr ein. Die Juroren können letztlich nur bewerten, was ihnen vorliegt. Digital Awards kommen an OOH-Kampagnen nicht vorbei Ganz anders verhält es sich beim renommierten New Media Award, der seit 20 Jahren die besten Digitalkampagnen des deutschsprachigen Raums auszeichnet. Die Jury kam bei ihrer Suche nach den digitalen Vorzeigearbeiten 2016 nicht an den OOH-Medien vorbei. Juror Markus Maczey (Digitalchef Plan.Net ) spricht sich voller Überzeu- gung positiv aus: „Im Zeitalter der Digitalisierung ist OOH ist zu einem der wichtigsten Touchpoints geworden. Durch die unzähligen Interaktivierungsmöglichkeiten könnte man sogar sagen: Endlich macht das richtig Sinn!“ Durch alle Kategorien hindurch bewiesen kreative große Kampagnen wie die für Netflix („Better call Saul“), #heimkommen für Edeka und „Das große Osterhasen-Rasen“ von Media Markt die Reichweite von OOH, die sich längst auch virale Kampagnen zunutze machen. In der Kategorie „Best Use of Creative Technology“ überzeugten auf den ersten drei Plätzen die OOH-Technologien „The Interactive Parking Billboard“ für Fiat, der „Tray Typer“ von KFC und „Sky SQreening“ mit dem bewegten QR-Code von Sky. Auch nationale Spezialawards wie PlakaDiva und der Swiss Poster Award haben spätestens seit 2014 ihre Auswahl auf die digitalen Son- deranforderungen ausgerichtet und werden zukunftsweisend beiden Trends gerecht – dem Revival der guten Kreation und damit der Klas- sik sowie der innovativen Nutzung des Mediums. In diesen speziali- sierten Wettbewerben findet das experimentierfreudige Medium OOH Beachtung und spiegelt auch das Interesse der Kreativen wider. Nicht allein mit dem Fokus auf technische Aspekte, sondern vielmehr mit dem Blick auf Relevanz des reichweitenstarken Mediums. Der Blick auf die globale Bühne lohnt sich schon jetzt. So steigt die Hoffnung nach der Preisvergabe der OneShow in New York auf inter- nationale Überraschungen, wie der OOH-Stunt „Survival Billboard“ für Microsoft beweist. Die Canneslions haben ihre Unterkategorie „Digital Outdoor“ 2016 komplett revolutioniert. Digitale Billboards werden zwischen „Static“, „Animated“ und „Interactive & Dynamic“ unterschieden. Digital Ambient bewertet die Jury nach den Kriterien „Best Use of Technology“ sowie „Experimental & Immersive“. Neue Synergien und Technologien aktivieren die Kreativbranche Neue Vermarktungs-Allianzen zwischen OOH und digitalen Online- anbietern wie Shazam, Twitter, Instagram und Co. eröffnen zusätzlich ein weites kreatives Fenster. Christian von den Brincken (Ströer) gibt allerdings zu bedenken: „Viele Kreative triggern immer wieder diese Minority-Report-Vision vom Broadcasten der persönlichen Botschaft auf Public Screens. Daran glauben wir nicht, da hier der Hauptvorteil des Mediums, die schnelle Reichweite, zunichte gemacht wird. Aus einer One-to-Many-Kommunikationssituation wird jetzt auf einmal wieder One-to-One gemacht. Stattdessen glauben wir an eine smarte Vernetzung mit dem privaten Screen, den jeder in der Tasche hat.“ Die Synergie aus Public Screen und Private Screen scheint flächende- ckend das am meisten Erfolg versprechende Modell, an Angeboten mangelt es nicht. Dennoch sind keine bahnbrechenden Anwendungs- beispiele für Beacon- oder NFC-Ideen bei den großen deutschen Awards zu finden. Ob dies an der noch ungeklärten Datenschutz-Re- gelung in Deutschland oder generell am mangelnden Reiz für die Kreativen liegt, dürften kommende internationale Awards klären. Katja Garff OOH-Vermarkter ASS beeindruckt beim ADC mit seiner Kampagne #assyouare, die Plakat mit Social Media verbindet. Innovative OOH-Technologien wie das Interactive Parking Billboard von Fiat gehören aktuell zu den digitalen Vorzeigearbeiten bei Awards. 16

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